Das Cuore Sportivo schlägt
Oberalfinger Autohaus D’Onofrio wurde von Alfa Romeo ausgezeichnet – Festakt
Als einer der wenigen Alfa Romeo-Händler in Deutschland, die seit 40 Jahren einen Vertrag mit der italienischen Automarke
besitzen, wurde das Autohaus D’Onofrio vom Automobilhersteller ausgezeichnet. Der 71-jährige Firmengründer Giovanni D’Onofrio übergibt nun den Stab an der Spitze des Unternehmens mit 15
Mitarbeitern an seinen Sohn Sandro. Giovanni D’Onofrio kann als Paradebeispiel für die Gastarbeitergeneration der ersten Stunde gelten.
Am 12. Mai 1972 schloss der heute zum Fiat-Konzern gehörende italienische Hersteller mit Giovanni D’Onofrio einen Händlervertrag, der bis heute Bestand hat. „Durch Höhen und Tiefen sind Alfa Romeo und Giovanni D’Onofrio in diesen 40 Jahren gegangen. Der Firmenchef verkörpert die Leidenschaft für die Marke“, sagte Bernd Schenkel vom Vertrieb von Alfa Romeo Deutschland beim Festakt im Autohaus, das vor 35 Jahren 1977 gebaut und 1992 erweitert wurde. D’Onofrio habe sich nicht beirren lassen und habe auch in der Wirtschaftskrise kräftig investiert, unter anderem in eine Direktannahme. „Giovanni D’Onofrio ist einer unserer ältesten, fortschrittlichsten und engagiertesten Händler“, betonte Schenkel, der zusammen mit Helmut Wiener und Werner Mader vom Vertrieb der Marke zugegen war. Als sich der 71-Jährige, der seit 50 Jahren in Deutschland lebt, 1972 als Gebrauchtwagenhändler beworben hatte, sah es zunächst nicht nach einer lange anhaltenden Liaison aus. „Der Gebietsvertreter hat lediglich seine Visitenkarte auf dem Bauernhof auf dem Brausenried hinterlassen. Offenbar hatte er kein Vertrauen in mich“, schilderte D’Onofrio. Der Hersteller war dann doch von D’Onofrio überzeugt, der als 17-Jähriger seine Heimat Apulien verlassen hatte, um im reicheren Norditalien eine Bäckerlehre zu machen, bevor er als Gastarbeiter angeworben wurde. Zunächst arbeitete er als Baustellenhelfer in Stuttgart sowie als Produktionshelfer und Dreher bei Alfing, ehe er sich 1967 „in die Selbstständigkeit als Kfz-Händler flüchtete“, wie sein Sohn Sandro D’Onofrio es umschreibt.
Händler der ersten Stunde
Giovanni D’Onofrio lebt seinen Beruf. Das wird deutlich, wenn er in seinen pastellblauen Alfa Giulia Baujahr 1972 steigt oder in
seinem „Alfa-Museum“ durch die Reihen der Oldtimer schlendert. Zu jedem Fahrzeug kann der Familien-Patron eine Geschichte erzählen. Selbst die TV-Autosendung „Motorvision“ hat bereits in
Oberalfingen Station gemacht, um den Alfa Romeo-Händler der ersten Stunde zu porträtieren. „Leben und Leben lassen“ – so umschreibt Werkstattleiter Josef Neukamm, der seit 1977 im Unternehmen
tätig ist, das Lebensmotto seines Chefs. Im Namen der Belegschaft zollt er ihm großen Respekt. Dass das Autohaus D’Onofrio seit 1986 auch Suzuki-Vertragshändler ist, soll nicht unerwähnt bleiben.
Sandro D’Onofrio, künftig Chef des Autohauses, ist Vorsitzender des Alfa Clubs „Alfisti“, der seit 20 Jahren besteht. Er wolle das Haus im Sinne seines Vaters weiterführen und neue Ideen
einbringen, sagte der diplomierte Wirtschaftswissenschaftler. „Erst der Kunde, dann das Auto“, lautet der Leitspruch heute. Mit seiner Frau Senta hat D’Onofrio bereits für die nächste Generation
Alfisti gesorgt: Die temperamentvollen Söhne Luca (5) und Fabio (fast 2) bereiten dem Paar bereits Herzklopfen. Das Cuore Sportivo der italienischen Automarke schlägt auch nach 40 Jahren in
Oberalfingen weiter.
Sascha Kurz